Mein Baby
Jou-Jou habe ich - als sie 10 Wochen alt war - bei Esther Evers
in Holland erstanden. Sie war das dritte farbige Mädel in
meiner Chinnie-Gruppe und hat einfach wie ein kleines schwarzes
Engelchen ausgesehen mit ihren großen dunklen Augen, dem
kugelrunden Velvet Kopf und den winzigen Öhrlies. Sie passte
damals gerade so in meine Hand hinein und hat sich auch als sie
erwachsen wurde immer noch ihr kindlich anschmiegsames, aber auch
ängstliches Wesen bewahrt.
Sie
war ein dickes rundes Moppelchen, dem Futter nie abgeneigt, mit
einem leicht scheuen Wesenszug. Der ruhigen und zurückhaltenden
Cindy war sie als Freundin mehr zugetan als Spotty, deren kumpelhafte,
direkte und spielerische Art sie eher erschreckten.
Überhaupt
war Jou-Jou sehr schreckhaft und hat wie am Spieß geschrien,
wenn ich sie mal hochgenommen habe. Nach ein paar geflüsterten
Beruhigungsworten hat sich die Kleine aber zum Glück immer
schnell wieder beruhigt, ist jedesmal total verschmust und anschmiegsam
geworden und konnte lange Zeit gemütlich auf dem Arm aushalten.
Jou-Jou
hatte als Tochter zweier 1. Preisträger aus Holland das
allerschönste und dichteste Fell all meiner Chinnies. Sie
hasste darum wohl auch Wärme und vergötterte förmlich
ihr Sandbad, in dem sie als Baby am liebsten gleich schlief.
Auslauf war ihr nicht sooo wichtig, Versteckmöglichkeiten
wie das Schlafhaus oder die PVC-Röhre dagegen um so mehr.
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Als sich
Vinnie zu dem Girly-Trio - als Hahn im Korb- gesellte, behagte
das Jou-Jou ganz und gar nicht. Sie hatte vor dem Kerl regelrecht
Angst, wurde zickig, motzig und verteilte an ihn, aber auch
an alle anderen (inklusive mich) Pipi-Duschen. Ich beschloss
daher, ihr ein eigenes Böckchen und einen eigenen großen
Käfig zu geben. Als sie dem weißen Kimba dann gegenüberstand,
war es Liebe auf den ersten Blick!!! Ihre Hochzeitsnacht war
unglaublich... und so ausschweifend, dass Jou-Jou am anderen
Tag kaum mehr laufen konnte und ich sie ins Schlafhaus aufs
oberste Brett heben musste. Diese Wahnsinnsnacht blieb für
die beiden Dauer-Turteltauben dann auch nicht ohne Folgen...
Jou-Jou blähte sich zu einer schwarzen Kanonenkugel auf
und nach 111 Tagen war es soweit...
Ich freute mich schon auf die Geburt und erwartete keine Probleme,
denn krank war der kleine schwarze Pelzball ja nie gewesen.
Dann aber
ging alles plötzlich sehr schnell und das Ende war da,
ehe ich noch recht begriff, was geschehen war. Nachträglich
stellt sich heraus, dass Jou-Jou 5 Babies in sich trug. Vier
brachte sie zur Welt, davon 2 Todgeburten, und zwei lebende
- DJ und Floh. Nach der absolut unglaublichen Geburt ging es
Jou-Jou sehr schlecht. Die Kleine hatte Krämpfe, konnte
weder laufen noch essen und erst recht nicht die Babies stillen
oder versorgen. Trotz intensivster ärztlicher Betreuung
blieb das 5. Baby in ihrem Bauch zunächst selbst beim Röntgen
und Ultraschall unentdeckt, was schließlich bei ihr zur
Leichenvergiftung und einem wirklich qualvollen, grausamen Tod
geführt hatte. Jou-Jou schlief in meinen Armen ein... sie
war gerade mal 1 Jahr alt und wäre sicher eine gute Mutter
geworden.
Es tut mir leid Jou-Jou, dass
ich es nicht geschafft habe beide Babies für Dich zu retten,
das arme Flöhlie hat es nicht geschafft. Aber ich kann
Dir versichern, dass DJ, Dein wunderschöner Sohn, Dir sehr
ähnlich ist und ich erinnere mich - durch ihn - sehr gerne
an Dich!
Marion