(* 24.04.98, + 10.07.99)
Als
ich Bingo das erste Mal beim Zoohändler sah, war es Liebe
auf den ersten Blick und ich nahm ihn sofort mit nach Hause.
Bingo wohnte eine Zeitlang mit Mucki in einem Käfig,
aber als die beiden sich nicht mehr verstanden, zog Bingo
in einen Einzelkäfig um. Da er sich dort dann doch sehr
einsam fühlte, entschlossen wir uns, dieses schöne
Wilson-White-Böckchen zur Zucht zu verwenden und kauften
ihm ein Standard-Weibchen namens Minnie. Bingo und Minnie
verstanden sich anfangs überhaupt nicht, aber nach einer
Nacht in einer engen Kiste waren sie ein Herz und eine Seele.
Bingo hatte aber zeitlebens einen unbändigen Freiheitsdrang
und forderte immer äußerst rigoros seinen Auslauf
ein.
Trotz
allem hatte er noch die Zeit, mit Minnie drei wunderschöne
Babys zu zeugen (zwei Standards und einen Silberschecken),
welche am 24.06.99 zur Welt kamen, was ich auch noch beobachten
und fotografisch festhalten konnte. Leider verstarb eines
der grauen Jungtiere bereits am 26.06.99, aber die beiden
anderen entwickelten sich zu wunderschönen und allerliebsten
Chinnies.
|
Eines Abends
hatten wir dann Probleme mit dem Fernseher und zogen zu diesem
Zweck den Phonowagen - hinter dem alle Kabel chinniesicher verstaut
waren - hervor und behoben das Problem. Da keiner mehr unterwegs
war, ließen wir alles so stehen und wollten es am nächsten
Abend wieder richten. Ja, am nächsten Abend kamen wir von
der Arbeit nach Hause und stellten fest, dass das Licht nicht
mehr ging, die Sicherung war rausgeflogen. Und dann kam der
Schrecken pur... ein Türchen von Bingos und Minnies Käfig
stand offen!!! Minnie saß brav mit ihren Babys im Käfig,
aber Bingo war weg...
Wir
haben dann alles abgesucht, konnten ihn aber nicht finden!!!
Zum Schluss kamen wir auf die Idee, dass wir ja im Phonoschrank
nachsehen könnten. Ja, und da saß Bingo, zwar ziemlich
verstört aber lebendig. Bei einer eingehenden Untersuchung
beim Tierarzt wurde dann festgestellt, dass er eine Verbrennung
an der rechten Vorderpfote hatte, die daher stammte, dass er
die Kabel angeknabbert hat und davon einen elektrischen Schlag
abbekommen hat. Der Tierarzt hat das Pfötchen dann mit
einer Salbe behandelt und eingebunden, wir sollten aber jeden
zweiten Tag zur Nachkontrolle kommen, ob da was abstirbt.
Wir waren
dann auch jedes Mal da, aber der Tierarzt war in Urlaub gegangen
und hatte nur eine Vertretung. Die hat sich aber irgendwie ziemlich
wenig für ihn interessiert und nur immer gecremt und bandagiert,
obwohl das Beinchen langsam schwarz wurde. Am 09.07.99 reichte
es uns dann, und wir machten für Samstag, 10.07.99, einen
Termin in der Tierklinik in Nürnberg. Die meinten dann,
dass man da schon früher etwas hätte tun sollen, und
dass jetzt das Pfötchen bis zum Gelenk amputiert werden
muss, was sie jetzt gleich machen würden. Mittags durften
wir dann anrufen, wie die OP verlaufen ist, und sie meinten,
es wäre alles in Ordnung, Bingo würde nur noch die
Narkose ausschlafen, wir könnten ihn aber gegen 17.00 Uhr
wieder abholen. Wir waren dann auch überpünktlich
dort, aber da konnte uns die Tierärztin nur noch mitteilen,
dass Bingo gar nicht mehr so richtig aus der Narkose aufgewacht
ist, sondern gegen 16.30 Uhr gestorben ist. Scheinbar war der
kleine Kerl von den ganzen Schmerzen schon so geschwächt,
dass er die Narkose nicht mehr überstanden hat.
|
Auch
Bingo fand im Garten einen schönen Platz, wo er in Frieden
ruhen kann. Als Vermächtnis hinterließ uns Bingo
seine zwei schönen Kinderchen Bingi und Krümel,
und als besondere Überraschung brachte Minnie am 14.10.99
noch ein Silberschecken-Mädchen zur Welt, unsere kleine
Mopsi, die prächtig wächst und gedeiht und uns viel
Freude macht.Durch die Ähnlichkeit, die Bingi und Mopsi
mit ihrem Papa Bingo haben, werden wir jeden Tag freudig an
unseren kleinen Liebling erinnert. Und dieser Ausbruch war
uns eine Lehre, wir haben jetzt alle Käfige ausbruchsicher
verbarrikadiert.
Bingo war ein zutraulicher,
freundlicher und verspielter kleiner Kerl, der uns zeitlebens
immer nur Freude bereitet hat, in unseren Herzen lebt er weiter.
Dunja
|